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Heute wird dem Sklavenhandel und dessen Abschaffung gedacht. Das Datum des UNESCO-Gedenktags bezieht sich auf den legendären Sklavenaufstand, der am 23. August 1791 auf Santo Domingo, dem heutigen Haiti, ausbrach. Die Revolte von PlantagenarbeiterInnen führte zur Haitianischen Revolution, zerstörte den Hauptsklavenmarkt Amerikas und befreite eine halbe Million Menschen aus der Sklaverei.

Wo war die Sklaverei am längsten erlaubt?

Der Erfolg der schwarzen Bevölkerung in Haiti wurde bekannt und ermutigte Sklaven in ganz Amerika zu Komplotten, Revolten und zur Einforderung von Rechten. 1807 schafften auch die britischen Gesetzgeber den Sklavenhandel ab, was teilweise auf die Entwicklungen in Haiti zurückgeführt werden kann. In den USA wurde die Sklaverei erst 1865 in allen Bundesstaaten offiziell untersagt. Die letzten Länder, welche die Sklaverei offziell verboten haben, waren 1962 Saudi-Arabien und im Jahr 1980 Mauretanien. Heute gibt es keinen Staat mehr, der Sklaverei und Sklavenhandel gesetzlich erlaubt.

Was bedeutet moderne Sklaverei heute?

Trotz der offiziellen Verbote sind gemäss ILO weltweit weiterhin 50 Millionen Menschen Opfer moderner Sklaverei und 28 Millionen Menschen leisten Zwangsarbeit. Fast 80 Prozent der Opfer von Menschenhandel sind heute Frauen und Mädchen. Moderne Sklaverei subsumiert dabei ganz unterschiedliche Formen der Ausbeutung: Zum Beispiel die Verschleppung von Migrant*innen in Libyen durch bewaffnete Gruppen, wo Menschen tatsächlich auch verkauft werden. Der Begriff wird aber auch für Hausangestellte oder Bauarbeiter verwendet, deren Dokumente eingezogen wurden und die so in eine totale Abhängigkeit ihrer ArbeitergeberInnen geraten.

Betreiben multinationale Unternehmen moderne Sklaverei?

Obwohl multinationale Unternehmen zunehmend ein Augenmerk auf die Risiken von Menschenrechtsverletzungen in ihren Lieferketten richten, sind auch sie in manchen Fällen mitverantwortlich für das Leid entrechteter ArbeiterInnen. Besonders verbreitet ist die moderne Sklaverei in der für den globalen Markt produziernden Landwirtschaft, beispielsweise auch auf Palmölplantagen. Mit der Konzernverantwortungsinitiative wollen wir, dass Konzerne mit Sitz in der Schweiz ihre Lieferketten deutlich besser überprüfen müssen und damit auch einen verstärkten Beitrag zu weltweit fairen Arbeitsbedingungen leisten.

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